Verordnete Assimilierung

Unions-Politiker erfinden weitere Einbürgerungs-Kriterien. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE und Mitglied im Innenausschuss:

Der Unions-Katalog für Einbürgerungskriterien wird immer länger und abenteuerlicher. Migrantinnen sollen schwule Söhne gut finden. Migranten sollen sich eine Chefin wünschen. Das kennt man aus Baden-Württemberg.

Nun sollen sich Migrantinnen und Migranten auch noch zur deutschen Geschichte bekennen. Das findet jedenfalls Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. O-Ton Schäuble: „Wer Deutscher werden will, muss die deutsche Vergangenheit als seine nationale Vergangenheit mit übernehmen.“

Wer das Grundgesetz respektiert, respektiert auch wesentliche Lehren aus der Geschichte. Das ist entscheidend. Bekenntnisse zur Geschichte aber, noch dazu zur höchst widersprüchlichen deutschen, laufen auf eine verordnete Assimilierung hinaus.

Das ist respektlos gegenüber Migrantinnen und Migranten. Und es mündet erneut in einer vermeintlichen deutschen Leitkultur, die es nicht gibt.
 

Berlin, den 13. März 2006

 

 

13.3.2006
www.petra-pau.de

 

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