Aktuell werden drei Bedenken gehandelt:
Mindestlöhne könnten zu hoch ausfallen,
Mindestlöhne würden das Lohngefüge verzerren,
und Mindestlöhne wären ein Eingriff in die Tarifautonomie.
Dazu sage ich zwei Mal Nein und einmal Ja-Aber.
Nein, weil Mindestlöhne nicht irgendwie ausfallen dürfen, sondern an rechtlich bereits anerkannte Sozialstandards anzupassen sind. Demzufolge müssten monatliche Mindestlöhne für Ganztags-Arbeit bei ca. 1.400 Euro brutto liegen.
Nein, weil Mindestlöhne das Lohngefüge nicht verzerren, sondern reale Verzerrungen auflösen und weitere verhindern sollen. Von Arbeit muss man leben können, das kann man von Stundenlöhnen zwischen 3 und 5 Euro nicht.
Ja-Aber, weil gesetzliche Mindestlöhne in die Tarifautonomie eingreifen würden, aber nicht mehr, als es bei der gesetzlichen Arbeitszeit längst Usus ist.
Gewinnen könnten letztlich beide Seiten: die Unternehmer mehr Wettbewerbssicherheit und die Arbeitnehmer soziale Sicherheit.
Berlin, den 11. April 2005
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