Sie im SWR zum Verfassungsschutz

frage: Sehr geehrte Frau Pau!

Sicher waren die Verfassungsschützer in der BRD der Nachkriegszeit und sind es leider auch heute noch alles andere als linkslastig.

Aber: Eine zweifache Namensänderung der Partei kann eine politische Karriere nicht übertünchen. Und die Klassenkampfparolen der Linken zeugen nicht gerade von politischer Neutralität.

Mit freundlichen Grüßen
Hugo Häusler
Baden-Württemberg
18. Juli 2012

Sehr geehrter Herr Häusler,

Ihren ersten Satz lasse ich als Meinung einfach mal stehen.
Er hat auch nichts meinem Interview zu tun, das Sie offenbar auf swr2 gehört haben.

Da ging es um den Verfassungsschutz und die Frage, warum ein Nazi-Trio über ein Jahrzehnt mordend und raubend durch Deutschland ziehen konnte, vielleicht unerkannt, jedenfalls unbehelligt.

Spannender finde ich Ihren zweiten Satz. Damit meine ich nicht die „Klassenkampfparolen“, sondern das folgende: Die Linke zeuge nicht von politischer Neutralität.

Ich kenne keine Partei, die politisch neutral wäre. Es ist geradezu der Sinn einer Partei, sich politisch im Sinne ihrer Mitglieder sowie Wählerinnen und Wähler einzumischen, also nicht neutral zu sein.

Oder glauben Sie, die CDU, CSU, SPD, FDP oder Grünen seien politisch neutral? Nein, sie sind Partei, parteiisch. Nicht in meinem Sinne, etwa wenn es um soziale Gerechtigkeit oder um Frieden geht.

Aber sie ergreifen Partei, die CDU/CSU für Banken und Monopole, die FDP für Reiche und Wohlhabende usw.. Wir engagieren uns im Zweifel für die Entrechteten und Armen.

Man kann dies Klassenkampf nennen. Man kann das auch als Parolen abtun. Aber das ist mir immer noch lieber, als bescheinigt zu bekommen, ich wäre politisch neutral.

Insofern danke ich Ihnen,

Petra Pau
Bayer, 21. Juli 2012

 

 

21.7.2012
www.petra-pau.de

 

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