Neuwahlen und Linksbündnis

Hallo
Eigentlich habe ich keine Frage, sondern eine Bitte: BITTE, BITTE, BITTE,BITTE, BITTE, BITTE, BITTE... einigt Euch mit Oskar Lafontaine und der WASG bis zur Bundestagswahl! Ich arbeite an der Rezeption in einem Altenheim und habe neulich mit dem Zeitungsausträger geredet - einem 58 Jährigen, der meinte beim Weggehen: „Isch wähl den Oskar!“ Es gibt Millionen Menschen in diesem Land, die von der „Neuen Mitte“ (BDI, DIHK etc...) die Schnauze voll haben!

Persönlich habe ich 10 Jahre lang Grün gewählt - und habe auch die Schnauze voll! Seit bitte intelligent genug um wahrzunehmen, dass eine links Partei sich nicht nur auf Ostdeutschland beschränken darf! Mittlerweile gehen nämlich auch im Westen die Lichter aus...

Vor kurzen habe ich ein Interview mit John Rifkin gelesen: Seit bald 150-200 Jahren entwickeln wir Menschen jetzt schon Maschinen, um uns die Arbeit abzunehmen und jetzt wundert sich ernsthaft die Politiker, dass wir 5 Mio. Menschen ohne Arbeit haben!?

Übrigens: „Sozial ist, was Arbeit schafft!“ Wieso höre ich keine vernichtende Kritik an so einem dämlichen Spruch? Die beste Arbeitsbeschaffungs- maßnahme war immer schon KRIEG! Also wenn die CDU Vollbeschäftigung haben will, soll sie einen anzetteln! Nehmt endlich das „böse“ Wort wieder in den Mund: Umverteilung. Es ist nicht möglich, dass wir in diesem Land mit seiner hightec jemals wieder eine Vollbeschäftigung erreichen!
Eine weitere Kritik an diesen CDU Slogan wäre der Umkehrschluss: Arbeit macht frei (?!) Haben wir in denn in Deutschland in den vergangen 60 Jahren gar nix gelernt? Arbeit macht nicht glücklich! Wir müssen endlich diese unselige deutsche Mentalität ändern!

Also - im Interesse ALLER Menschen in diesem Land: Rauft Euch zusammen - wir brauchen endlich eine starke Linke!

DANKE
Jens Frisch, Köln
29. Mai 2005

Sehr geehrter Jens Frisch,

Ihre Bitte trifft auf offene Ohren. Am Sonnabend hatte ein so genannter Kleiner Parteitag der PDS für offene Gespräche mit der WASG plädiert. Heute fand in Berlin eine erste, gemeinsame Sondierung statt. Man einigte sich darauf, in Arbeitsgruppen die rechtlichen Möglichkeiten für ein gemeinsames Agieren ernsthaft und gründlich zu prüfen.

Politisch verstehe ich Ihren Frust sehr gut. Schon Karl Marx hatte analysiert, dass der Kapitalismus einem Trend folgt, der Massenarbeitslosigkeit produziert. Trotzdem werden immer wieder Märchen verbreitet: Die Menschen müssten nur länger und für weniger Lohn arbeiten und schon werde alles gut. Sie kennen das ja. Wir stellen dem unsere Alternativen entgegen, z. B. eine „Agenda sozial“. „Umverteilung“ spielt dabei eine zentrale Rolle.

Mit solidarischen Grüßen

Petra Pau
30. Mai 2005

 

 

30.5.2005
www.petra-pau.de

 

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