Die Bundesagentur soll bezahlte Arbeit vermitteln und nicht persönliche Daten ermitteln. So meint die naive Theorie. Die harte Praxis ist anders. Die Behörde wandelt sich - von einem impotenten Arbeitsamt zu einer omnipotenten Datenagentur.
Nach Angaben der Bild am Sonntag sollen durch die Agentur für Arbeit - über die obligatorischen Fragebögen hinaus - alle Daten des sozialen Geflechts von Arbeitslosen erfragt werden.
Dazu gehörten Familienkonstellation, Freundschaften, Nachbarschaftskontakte, Vereinszugehörigkeit, Wohnsituation, sowie der gesundheitliche Zustand, regelmäßige Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte.
Doch Vorsicht:
Das Problem ist nicht die Agentur, sondern Hartz IV und die gesamte Agenda 2010. Sie ist der Gegenentwurf zu einem modernen, sozialen Bürgerrechtsstaat.
Berlin, den 22. Mai 2005
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