Die erneute Debatte wurde nach dem Mord an dem Münchener Modemacher Moshammer entfacht. Damit wird das Opfer zum Anlass degradiert.
Denn CDU/CSU- und SPD-Innenpolitiker fordern seit langem mehr DNA-Analysen, am besten flächendeckend. Der weitgehendste Vorstoß kam bislang aus Mecklenburg-Vorpommern. Er sah vor, von jedem Baby DNA zu speichern, prophylaktisch.
Das Bundesverfassungsgericht hat DNA-Begierden enge Grenzen gesetzt, zu Recht. DNA-Daten sind komplex, ihr Missbrauch ist nicht auszuschließen.
Außerdem offenbart der Drang nach immer mehr DNA ein eigenartiges Menschenbild: Alle werden als potenzieller Verbrecher betrachtet.
Berlin, den 17. Januar 2005
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