EU-Einigung Asylverweigerungspolitik

Zur Einigung der EU-Innenminister auf ein gemeinsames Asylrecht erklären Katina Schubert, innenpolitische Sprecherin des PDS-Parteivorstands und Petra Pau, Mitglied des Bundestags-Innenausschusses:

Das Konzept sicherer Drittstaaten und Herkunftsstaaten ist schon im bundesdeutschen Recht ein Asylverweigerungsrecht und hat das individuelle Grundrecht auf Asyl ad absurdum geführt. Dies gilt jetzt europaweit. Damit hat sich die rot-grüne Bundesregierung als Vorreiterin zur Schleifung individueller Rechte von Flüchtlingen endgültig durchgesetzt.

Die an die erweiterte EU angrenzenden osteuropäischen Staaten werden jetzt alles tun, um als sichere Drittstaaten Anerkennung zu finden, ohne dass Flüchtlinge tatsächlich effektiven Schutz dort finden. Völkerrechtswidrige Kettenabschiebungen bis zurück ins Verfolgerland sind durch diese Drittstaatsregelung faktisch möglich. Die Festung Europa weitet sich aus.

Wir fordern jetzt von der Bundesregierung, dass sie zumindest die EU-Richtlinie zum Schutz nichtstaatlich Verfolgter unmittelbar und unabhängig von der Zuwanderungsgesetzgebung in bundesdeutsches Recht umsetzt und zwar auf höchstmöglichem menschenrechtlichem Standard.
 

Berlin, den 30. April 2004

 

 

30.4.2004
www.petra-pau.de

 

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