Die Ostseite vom Schloss ist offen

Der Kultur-Ausschuss des Bundestages will den Palast der Republik jetzt abreißen. Berlins Bau-Senator Strieder (SPD) begrüßt das. Bundesminister Stolpe (SPD) ist dagegen, zumindest jetzt. Dazu erklärt Petra Pau, PDS im Bundestag:

Beschluss ist Beschluss und Text ist Text. Alles darüber hinaus ist variabel und offen. Deshalb wäre der rasante Abriss des Palastes der Republik ein fataler Fehler - nach vorn und nach hinten geschaut.

Der Bundestag hat vor Jahresfrist alternativ entschieden - zwischen „Schloss“ und „Palast“. Eine klare Mehrheit entschied sich für einen Neubau in der Kubatur des Schlosses.

Im Beschluss des Bundestages wurden drei Seiten des Neubaus beschrieben: die West-, die Nord- und die Süd-Seite. Das ist nachvollziehbar. Und das gilt.

Die Ost-Seite indes bleibt offen. Der Beschluss des Bundestages schließt daher nicht aus, Teile des Palastes zu erhalten. Diese Option sollte nicht ohne Not verworfen werden. Sie eröffnet auch architektonische Spielräume, die Stadt kritisch zu einen.

Ich teile die Position von Bausenator Strieder (SPD): Der Schloss-Platz muss endlich attraktiver werden.
Ich teile auch die Position von Bundesminister Stolpe (SPD): Das Abrissgeld wäre derzeit besser verwendbar.

Die wichtigen Fragen aber kehren beide beiseite: Wird der Schlossplatz ein öffentliches Areal und gelingt es gerade hier, Ost und West, alte und neue Geschichte zusammen zu führen?

Strieder will die Frage schleifen. Stolpe spart sie aus. Ich werfe sie erneut auf.
 

Berlin, den 11. November 2003

 

 

11.11.2003
www.petra-pau.de

 

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